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Sieht Gambling in griechischen Gewässern einem neuem Aufschwung entgegen?

Monday, July 20th, 2015 um 7:52 pm

Der griechisch regierte Teil Zyperns hat soeben einen Gesetzesentwurf akzeptiert, welcher das erste Casino in den griechischen Teil der Insel bringen dürfte.

Die Entscheidung wurde lange erwartet und fand vergangene Woche eine knappe Mehrheit  im Parlament von 29 zu 22 Stimmen vor. Die meisten Nein-Stimmen kamen von der kommunistischen Akel-Partei, welche im Einklang mit der von der Griechisch-Orthodoxen Kirche geäußerten Bedenken,  Casinos seien eine Gefahr für die Gemeinschaft, abgegeben wurden.

Darf Zypern sich nun auf eine neue Art Tourist vorbereiten?

Der Gesetzesentwurf erfuhr eine Reihe von Änderungen, bevor er endlich zur Abstimmung gebracht werden konnte.  Dabei wurde die Option, Spielern Kredite zu gewähren, vollständig entfernt. Ansässige Zyprioten müssen ihre Steuerunterlagen vorlegen, bevor ihnen der Zutritt ins Casino gestattet wird.

Die Lizenz sieht ein Haupt-Casino vor, mit vier kleineren Casino-Satelliten, drei dieser Satelliten werden jedoch auf Automatenspiele begrenzt, nur ein Satellit darf Casino-Spieltische anbieten. Die Lizenz ist zeitlich begrenzt, doch der Zeitraum von 30 Jahren dürfte ausreichend Spielraum gewähren, um größere Projekte in Angriff zu nehmen und auf Neuerungen zu hoffen.

Der Casinobetrieb dürfte auch solche Touristen nun anlocken, welche nicht nur den erholsamen Urlaub suchen sondern ein bisschen mehr.

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Die Umsätze eines Insel-Casino-Betriebes dürften gerade der Anfang sein.

Die griechische Regierung denkt seit Längerem wieder über entspanntere Online-Gambling-Gesetze nach. Dies ist auch bitter nötig, denn in 2013 beging die Regierung den Fehler, viele große Anbieter auf eine Blacklist zu setzen. Die griechische Glücksspielkommission “Commission for the Supervision and Control of Games” (CSCG) befand 400 Anbieter für ungeeignet für den griechischen Glücksspielmarkt.

Das, in der Wiege der Demokratie, eigentlich undenkbare Monopol für Glücksspiel  liegt in der Hand des Staates und einer privaten Organisation, der Greek Organisation of Football Prognostics S.A. (OPAP). Die Hoffnung der Regierung lag wohl darin, dass durch ein monopolisiertes Geschäft die Erträge ausschließlich in den Staatskassen landen.

Die Rechnung ging nicht auf. Die Konkurrenz des Monopols blieb eben zuhause, oder unterbreitete ihr Angebot anderswo, und zwar sehr erfolgreich. Die Spieler im eigenen Land gingen in Streik.

Die Umsätze der Industrie sind nicht zu verachten, in 2004 lagen diese bei knapp 10 Milliarden Dollar, nur 10 Jahre später hatten diese sich auf ganz schlappe fast 40 Milliarden gesteigert.

Kann Griechenland sich erlauben, diese Einnahmen zu verweigern, zugunsten eines Staatsmonopols?

Gambling ist das zweitälteste Business der Welt. Moralische Bedenken der Kirche hin oder her, Griechenland ist der Pleite-Staat Nummer Eins der Eurozone. Online-Gambling hat bereits einige Staaten auf die Großverdiener-Liste befördert. Und es ist psychologisch logisch, wenngleich tragisch, dass immer dort, wo das Geld knapp ist, die menschliche Natur um so mehr nach Gewinnen aus Glücksspiel strebt, und sei es nur Lotto, so gering die Chancen dabei auch sein mögen.

Der Pleite-Staat ist ganz groß im Gamblen, doch wie weit geht man im eigenen Land?

Griechenland wartet auf ein weiteres Rettungspaket der Eurozone.

Die wirtschaftliche Situation eines europäischen Pleitelandes ist unvorstellbar in den wohlhabenderen Ländern, wenn man dem Tenor der Social Media glaubt. Und es gibt tatsächlich einige Aspekte der derzeitigen Handhabung der Wirtschaftsgesetze, Wirtschaftsförderung, Pensionen und Überwachung von Missbrauch, bei denen Griechenland gegenüber vielen anderen Ländern in der EU im Nachteil ist. Es ist nicht die griechische Version der spanischen Siesta, die Bedenken weckt.

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Online-Gambling neu entdeckt.

Doch der, nun abgetretene, griechische Finanzminister Varoufakis legte Beauftragten der Eurozone im Frühjahr Reformvorschläge vor, welche sich unter anderem auch mit dem Online-Glücksspiel befassten. Varoufakis Reformplan sah die Ausgabe von neuen Glücksspiel-Lizenzen vor. Sollten diese zu einem Preis zwischen 3 und 3,25 Millionen Dollar an interessierte Anbieter vergeben werden können, dann sei dies nur der Anfang, denn die erwarteten Umsätze aus Glücksspiel in Griechenland liegen bei  jährlich 3.000.000.000 Euro. Dies ist, angesichts Griechenlands Schuldenberg, nur ein Tropfen auf einen heißen Stein.

Doch die industrie wird sich freuen und umso mehr werden Griechenlands Online-Gambler.

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