Betsoft Gaming unter Beschuss
Wednesday, July 16th, 2014 um 10:20 amAm 3. Juli veröffentlichte die Alderney Gambling Control Commission (AGCC), die Glückspielkontrollkommission von Alderney, eine Verfügung, wonach der Muttergesellschaft von Betsoft (Digitus Limited) mit sofortiger Wirkung jeglicher Online-Geschäftsbetrieb untersagt wird. Die AGCC bezog sich dabei auf die Vorschrift 91 der auf Alderney geltenden Verordnung aus 2009 über das eGambling, die es der Kommission ermöglicht, eine erteilte Lizenz wieder zu entziehen, wenn ein schwerwiegender oder dringlicher Grund vorliegt, der eine sofortige Intervention des AGCC erforderlich macht.
Es ist geplant, an einem noch nicht festgelegten Termin eine behördliche Anhörung mit dem Unternehmen zu der Situation abzuhalten. Bis dahin ist es Betsoft untersagt, Inhalte gemäß der Lizenzen für elektronisches Glücksspiel der AGCC-Kategorien eins und zwei sowie die der Lizenzinhaber von assoziierten Unternehmen der Kategorie zwei zu verbreiten. Zu diesen assoziierten Unternehmen gehören Namen wie Boylesports und Poker Stars, die zur Amaya Gaming Group gehören. Erst letzte Woche hatte Betsoft einen Geschäftsabschluss mit dem Wettlösungsanbieter SBtech angekündigt.
Betsoft (das seit 2012 Lizenzinhaber des AGCC ist) hat sich noch nicht öffentlich zu diesem Thema geäußert. Das Unternehmen ist nicht das erste, das in Ungnade gefallen ist, da zuvor bereits die Lizenz der Klasse 2 von Sheriff Gaming (ein anderer, niederländischer Entwickler für 3-D-Automaten) im September 2013 gesperrt und schließlich im Februar 2014 entzogen wurde. Kurze Zeit später wurde über das Vermögen der Mutterfirma von Sheriff Gaming, der Bubble Group NV, ein Konkursverfahren eröffnet.
Ein Hinweis auf der Seite von AGCC besagte, dass die Kommissare die Lizenz der Kategorie 2 von Bubble Group BV nach einer Anhörung entzogen, nachdem man auf dieser Anhörung zu dem Ergebnis gekommen war, dass das Unternehmen „nicht länger geeignet und tauglich ist, eine solche Lizenz zu halten“. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem die AGCC bereits die B2B-Spielelizenz der Bubble Group gesperrt hatte. Dies stellt die Reaktionen auf die Untersuchungen niederländischer Staatsanwälte, der Spieleaufsichtsbehörde und der Steuerbehörden dar, die wegen mutmaßlicher Geldwäsche, Drogenhandels und illegaler Spielaktivitäten ermittelten. Im darauffolgenden November verhafteten die niederländischen Behörden die Geschäftsführer von Sheriff Gaming, Stljn Flapper, Michel und Maurice Gregoire sowie einen Finanzberater wegen des Verdachts auf Urkundenfälschung, Geldwäsche, illegales Glücksspiel und Bildung einer kriminellen Vereinigung.