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Was sagt ein Prozentsatz aus?

Friday, August 29th, 2014 um 3:41 pm

Die Befürworter der Legalisierung des Casino-Glücksspiels in Japan mussten kürzlich einen herben Rückschlag einstecken, als eine von der Regierung in Auftrag gegebene Studie enthüllte, dass die Zahl der Glücksspielsüchtigen in Japan fünfmal so hoch wie die in anderen Ländern ist. Das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Sozialwesen sagte, das bis zu 5,4 Millionen japanischer Erwachsene in der einen oder anderen Form glücksspielsüchtig sei (etwa 5 % der Gesamtbevölkerung).

Diese ermittelte Zahl ist im Vergleich zu Statistiken anderer entwickelter Länder, in denen die Quote etwa 1 % beträgt, sehr ungünstig (die Studie wurde durchgeführt von Sasumu Higuchi). Die Zahl mag zutreffend sein für diejenigen Personen, die unter schwerer Glücksspielsucht leiden, aber der Prozentsatz der Personen, die ein weniger gravierendes Problem haben, kann durchaus die Größenordnung von 5 % erreichen, eine Quote, die, wenn sie sich bewahrheitet, im Bereich der internationalen Normen liegt. In derselben Studie wird berichtet, dass mehr als 4 Millionen Japaner „süchtig“ nach dem Internet seien. Es scheint uns, dass diese Zahl nur subjektiv zu bewerten ist, da Vergleiche mit anderen Ländern, was die „Internetsucht“ anbelangt, nicht vorliegen.

Obwohl Glücksspielsucht in entwickelten Ländern kein neues Phänomen ist, haben sich die Anti-Casinoaktivisten auf die Ergebnisse dieser Studie gestürzt, und eine Annahme der Gesetzesvorlage wird nunmehr wohl erst irgendwann im Herbst erfolgen.

Gegenwärtig erlaubt Japan Wetten auf Rennen, zum Beispiel Motorrad,-Pferde,- Rad-und Bootsrennen. Auch erlaubt Japan Pseudo-Glücksspiel in den sogenannten Pachinko-Spielhallen, von denen es 12.000 im Lande gibt und die das flipperähnliche Spiel landesweit anbieten. Selbst angesichts derart großer Zahlen sieht sich die Branche mit der gleichen Krise konfrontiert wie die auf Automaten fokussierte US-amerikanische Branche, da die Anzahl von Spielern abnimmt. Dynam Japan Holdings berichtet, dass mehr als die Hälfte seiner Kunden derzeit über 50 Jahre alt und nur 9 % jünger als 30 Jahre sind.

Es scheint, dass jüngere Spieler lieber auf ihren Mobilgeräten spielen als die Pachinko-Spielhallen zu besuchen. Dieser Trend zum mobilen Geschäft ist nicht nur in Japan zu beobachten. Diese medienwirksamen Schlagzeilen, die nun von der neuen japanischen Studie hervorgerufen wurden, sind dem Image des Pachinko oder der Spielhallen, in denen es gespielt wird, nicht gerade förderlich.

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